Den meisten Geretsriedern sind die Urzeln bekannt, doch woher kommt dieser Brauch eigentlich?
Ursprünglich stammen die Urzeln aus dem siebenbürgischen Agnetheln, das im heutigen Rumänien liegt. Der Sage nach entstand die Figur des Urzels, als der
Ort im Mittelalter belagert wurde. Eine Agnethlerin namens Ursula soll sich damals mit einem zotteligen Gewand und einer Kuhglocke bekleidet haben und mit Peitschenknallen aus der Kirchenburg
gestürmt sein, um die Eindringlinge in die Flucht zu schlagen.
Über die folgenden Jahrhunderte entwickelten sich Urzelparaden, welche 1941 aufgrund des zweiten Weltkriegs wieder eingestellt werden mussten und bis
1969 verboten blieben. In den folgenden Jahren konnte der Urzelbrauch langsam wieder aufleben, allerdings durfte die deutsche Sprache bis 1974 nicht verwendet werden. 1990 fand die letzte Urzelparade
in Agnetheln statt.
Nach dem Zusammenbruch des Kommunismus floh der Großteil der deutschen Bevölkerung aus Siebenbürgen zurück nach Deutschland und so kamen auch die Urzeln nach Geretsried.
Neben Geretsried wird der Brauch auch in anderen, deutschen Städten, wie Sachsenheim, Traunreut, Nürnberg, Weisendorf, Bonn-Niederholtorf und
Wolframs-Eschenbach gelebt.
Außerhalb des Faschingstreibens veranstalten die Urzeln jedes Jahr ein Grillfest und eine gemeinsame Urzelfahrt.
Wenn du noch mehr über die Urzeln erfahren möchtest, schau doch gerne mal im Museum der Stadt Geretsried vorbei. Dort gibt es einen
eignen Bereich zu den Urzeln.